Wenn die Sonne tief steht und die ärgste Hitze
vorüber ist, wird die Bühne zum Hinterhof.

Man trifft sich, man kennt sich. Hier werden
keine Höflichkeitsfloskeln ausgetauscht.

Ein kurzes Lächeln, ein Nicken. Man kommt
gleich zur Sache, ohne Umschweife.

Pulsierendes Flimmern. Dampfende Körper.
Perlen aus Schweiß auf der Stirn und
das Pochen des Herzschlags.

Fixiert. Auge in Auge. Wartend, dass sich
der erste bewegt - und dann geht es Schlag
auf Schlag.

Es wummert, scratcht, brodelt.
Es geht hin und her. Jeder ist mal am Ball, treibt die anderen an. Setzt an, verzögert, täuscht rechts, spielt links. Doppelpass. Rebound. Das Tempo verschärft. Aus dem Handgelenk. Ohne Vorwarnung. Explodiert er. Stürmt vor. Feines Solo.
Ein Grinsen huscht über's Gesicht - das saß.

Hier wird noch gejammt, um zu spielen, nicht einfach nur ein Pensum heruntergespult. Nicht nur der kleinste gemeinsame Nenner gesucht, sondern im Wettkampf die stärksten Ideen zwischen Jazz, Rock und Funk. Voller Spannung - voller Einsatz.

Am Ende abgekämpft aber glücklich. Verschwitzt. Man packt seine Sachen, nickt sich zu. Revanche beim nächsten Mal. Und irgendwann später, wenn die Anspannung nachlässt, merkt man, dass es gut war... artnormal gut.

Mit Simon Hättich am Schlagzeug, Daniel Verdier am Bass und an der Gitarre Arthur Braitsch.